Jusos im Rhein-Sieg-Kreis beantragen bessere Vergütung für das „Freiwillige Soziale Jahr“

Wer ein Freiwilliges Soziales Jahr an einer der Förderschulen im Rhein-Sieg-Kreis absolviert, hat vor allem eines: Eine sehr verantwortungsvolle und arbeitsintensive Aufgabe in einer 39-Stunden-Woche. Dafür bekommen die jungen Freiwilligen vom Kreis gerade einmal 180 Euro „Taschengeld“ im Monat. Das ergibt einen Stundenlohn von etwas mehr als einem Euro. Ärger kommt bei den Freiwilligen im Kreis besonders dann auf, wenn sie auf ihren Seminaren ihre Kolleginnen und Kollegen treffen, die z.B. beim Arbeiter-Samariter-Bund Bonn oder beim Erzbistum Köln angestellt sind. Dort bekommt man bis zu 200 Euro mehr im Monat. Eine Ungerechtigkeit, die der Tatsache geschuldet ist, dass der Rhein-Sieg-Kreis seinen Dienstleistenden eine gesetzlich mögliche „Geldersatzleistung“ für nicht bereitgestellte Unterkunft, Verpßegung und Arbeitskleidung verweigert. Andere regionale Träger (s.o.) zahlen diese Leistung jedoch zusätzlich zum niedrigen „Taschengeld“. Die Jusos im Rhein-Sieg-Kreis beantragten deshalb in Zusammenarbeit mit der SPDFraktion im Kreistag, dass den freiwilligen jungen Menschen im Kreis ebenfalls eine solche Geldersatzleistung gezahlt werden soll. Das monatliche Gehalt soll die Grenze von 350 Euro, die durchaus üblich ist, nicht unterschreiten. Wohl gemerkt für eine 39-Stunden-Woche!


„Wir Jusos können nicht akzeptieren, dass sich junge Menschen, die etwas für andere hier im Kreis tun wollen, ausgenutzt vorkommen. Diese Arbeit muss angemessen honoriert werden, vor allem ideell, aber auch finanziell. Aus der jetzigen monatlichen Entgeltzahlung spricht allenfalls Missachtung für ihre Arbeit“, erklärt Mario Dahm, zuständiges Mitglied im Juso-Kreisvorstand, den Antrag.
Die Juso-Kreisvorsitzende Sara Zorlu fügt an: „Hier kann mit geringem finanziellen Aufwand ein großes Stück Gerechtigkeit hergestellt werden. Der Kreistag sollte den Freiwilligendienst auf jeden Fall stärken.“ Nach den groben Berechnungen des Juso-Kreisvorstands würde die finanzielle Mehrbelastung für den Rhein-Sieg-Kreis nur einen Bruchteil des Geldes ausmachen, was der Landrat für seine Tätigkeit im RWE-Aufsichtsrat erhält. Die Jusos gehen davon aus, dass das Geld dem Kreis zusteht, somit könnte es für die Umsetzung des Juso-Antrags, also für junge, sozial engagierte Freiwillige verwendet werden

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