Die Jusos im Rhein-Sieg-Kreis sind tief betroffen über den Tod eines kleinen Mädchens in einer Bad Honnefer Pßegefamilie. Die Jusos setzen darauf, dass die genauen Umstände bald ermittelt sind. An Spekulationen und Schuldzuweisungen möchten sich die Jusos ausdrücklich nicht beteiligen. Dennoch mahnt uns dieses Ereignis unseren Blick für die wichtigen Aufgaben einer Kommune zu schärfen. Immer wieder muss man von solchen schrecklichen Ereignissen erfahren; nun auch im Rhein-Sieg-Kreis. „Es ist an der Zeit auch im Rhein-Sieg-Kreis eine Diskussion darüber zu führen, ob das Kreisjugendamt und die Jugendämter der anderen Kommunen genügend Personal haben, um ihrer höchst verantwortungsvollen Arbeit angemessen nachkommen zu können“, erklärt die Juso-Kreisvorsitzende Sara Zorlu. „Aus Gesprächen wissen wir, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter mit ihrer Arbeit nur schwer hinterherkommen.“

Die Jusos fordern, dass der Kreis und die Gemeinden die Personalsituation ihrer Jugendämter kritisch prüfen, offen diskutieren und gegebenenfalls weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen, um eine funktionierende und zügige Arbeit der Jugendämter garantieren zu können. Kürzungen im Bereich der Jugendämter müssen auch angesichts der kommunalen Finanzsituationen von vorneherein ausgeschlossen werden. Auch wenn Sparmaßnahmen unerlässlich sind, müssen alle daran arbeiten, dass eine Stadt die notwendige öffentliche Fürsorge und Vorsorge garantieren kann. Gerade ein Jugendamt muss handlungsfähig bleiben.

„Die Zahl der Inhobhutnahmen im Rhein-Sieg-Kreis hat sich beispielsweise seit 2003 verdoppelt. Da fragen wir, ob sich das Personal auch verdoppelt hat, gerade wenn man bedenkt, dass Inhobhutnahmen ja oft am Ende einer Kette von Maßnahmen stehen, die für die Jugendämter schon sehr viel Arbeit bedeutet“, ergänzt der jugendpolitische Sprecher der Jusos Rhein-Sieg Mario Dahm. „Wir Jusos wollen keine Generalisierung des Problems, aber eine kritische Diskussion darüber anstoßen, ob wir unsere Kommunen an manchen Stellen, wie etwa den Jugendämtern, nicht kaputt sparen und handlungsunfähig machen.“

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