Der Klimawandel beschäftigt viele Menschen und die Bekämpfung des Klimawandels gilt zurecht als dringende politische Herausforderung. Doch über Mittel und Wege wird munter gestritten. Um darüber zu diskutieren, was nun politisch in Sachen Klimaschutz zu tun ist, luden die Jusos zu einer Podiumsdiskussion ins Mosaik-Kulturhaus nach Meckenheim ein. „Der Klimawandel ist eine soziale Frage. Die Auswirkungen werden vor allem die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung treffen. Wir sollten ihn jetzt nicht zur doppelten sozialen Frage machen, indem Klimaschutz auf dem Rücken derjenigen ausgetragen wird, die ohnehin schon wenig haben“, führte der Juso-Kreisvorsitzende, Mario Dahm, ins Thema ein und forderte eine soziale Ausgestaltung der Klimapolitik, damit diese auch breite gesellschaftliche Akzeptanz finden könne.

Die Forderungen der „Fridays for Future“-Bewegung stellte der Abiturient Pascal Führung vor, der die Schüler-Demos für mehr Klimaschutz und einen schnellen Kohleausstieg in Bonn mitorganisiert. Die Politik sei dem Klimawandel nicht konsequent genug begegnet, nun müssten die Kohlekraftwerke schnell vom Netz. „Wir waren schon mal weiter“, stellte der SPD-Bundestagsabgeordnete und Umweltpolitiker, Frank Schwabe, selbstkritisch fest, warb aber auch dafür, Übergänge und Transformationsprozesse sozial zu gestalten. Besonders an der CDU beiße man sich mit ambitionierter Klimapolitik die Zähne aus. Einen großen Schritt nach vorne verspricht sich Schwabe durch das von SPD-Umweltministerin Schulze gegen den Widerstand der CDU eingebrachte Klimaschutzgesetz, das erstmals verbindliche Reduktionsziele für die Regierung festschreiben soll. Klimaschutz könne man nicht alleine der Umweltministerin überlassen, die für die meisten Bereiche gar nicht zuständig sei. Ohne ein solches Gesetz könne auch die Koalition keinen Bestand haben, so Schwabe.

 

(v.l.) Frank Schwabe, Pascal Führing, Michael Langguth, Mario Dahm, Tobias Gethke

Dass der Blick auf alle Bereiche geweitet wird, begrüßte Michael Langguth, Meteorologe an der Universität Bonn, denn CO2 sei nicht das einzige Treibhausgas. So müssten etwa neben Energieerzeugung und Verkehr auch die Landwirtschaft und damit auch der Konsum einen Beitrag leisten. Langguth forderte schnelles Handeln etwa bei Gebäudedämmung oder Billig-Flugverkehr, denn wissenschaftlich betrachtet sei es beim Klimawandel bereits fünf nach zwölf.

Eine kommunale Perspektive brachte der Klimaschutzmanager der linksrheinischen Kommunen, Tobias Gethke, in die Debatte ein. Er zeigte auf, wie vor Ort Klimaschutz bereits konkret gelebt und vorangetrieben wird. Dennoch brauche es auch an dieser Stelle mehr Geld und weniger Bürokratie zur schnelleren Realisierung und Ausweitung von Projekten.

 

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