Jusos Rhein-Sieg reagieren verständnislos auf Abbruch der Debatte um „ticketlosen Nahverkehr“ in der Region

Mit Bedauern reagieren die Jusos Rhein-Sieg auf die Ergebnisse eines Gesprächs der Bundesregierung mit den Bürgermeistern der fünf ausgewählten Modellstädte für einen ticketlosen Nahverkehr. „Die Debatte um eine zukunftsfähige Nahverkehrsfinanzierung darf von den Bedenkenträgern aus den Rathäusern nicht schon vor dem eigentlichen Start beendet werden. Hier lässt man wieder eine Chance verstreichen und scheut offenbar die Vorreiterrolle. Die kommunale Politik wurde an der Debatte noch gar nicht beteiligt“, kritisieren die Jusos Rhein-Sieg den Vorgang. Im Planungs- und Verkehrsausschuss des Rhein-Sieg-Kreises herrschte über die Fraktionsgrenzen hinweg große Einigkeit, das Thema gemeinsam mit der Bundesstadt Bonn anzugehen. Es soll Thema der nächsten gemeinsamen Sitzung beider Ausschüsse werden. Auf das vorschnelle und demokratisch fragwürdige Abwinken der Verwaltungsspitzen reagiert die SPD-Jugendorganisation mit Unverständnis.

„Eine Insellösung alleine für die Stadt Bonn war von Beginn an der falsche Ansatz, um Schadstoffbelastung oder Staus zu reduzieren. Entsprechende Maßnahmen sind nur innerhalb des gesamten Verkehrsverbunds Rhein-Sieg sinnvoll umzusetzen. Das sollte mit Unterstützung der Bundesregierung nun auch passieren, auch wenn allen klar sein muss, dass es sich dabei um ein langfristiges Projekt handelt, das mit dem Ausbau des Angebotes parallel laufen muss. Die Diskussion müssen wir nun sachlich führen und nicht durch den Bonner CDU-OB samt Kollegen von oben herab abbrechen lassen“, erklärt der Juso-Kreisvorsitzende Mario Dahm.

Die Jusos Rhein-Sieg schlagen vor, als ersten Schritt die Einführung eines einfachen und günstigen „Tickets für alle“ im VRS zu prüfen. „Der Nahverkehr ist schlicht zu teuer, um für viele ein wirkliches Alternativangebot zum Auto zu sein. Deshalb braucht es neben einem konsequenten Ausbau des Angebotes auch ein Ticket für alle: 1 Euro am Tag, maximal 365 Euro im Jahr. Für Leute unter 18 Jahren oder Personen in Ausbildung vielleicht sogar kostenlos. So etabliert man ein attraktives Nahverkehrsangebot, das alle unabhängig vom Geldbeutel nutzen können, stärkt den umweltfreundlichen Nahverkehr und bekämpft Staus endlich wirksam“, so Dahm weiter.

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