Im Kampf gegen die Schadstoffbelastung in deutschen Städten erwägt die Bundesregierung gegenüber der EU die Einführung eines kostenlosen Nahverkehrs, um Autofahrerinnen und Autofahrer von der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu überzeugen. In einem Schreiben der zuständigen Bundesministerien wird u.a. die Stadt Bonn für eine Testphase vorgeschlagen. Die Jusos Rhein-Sieg fordern alle Beteiligten auf, ein solches Projekt von Beginn an nicht nur auf das Bonner Stadtgebiet zu beschränken, sondern als Region zu denken und zu entwickeln.

„Der Rhein-Sieg-Kreis darf den Anschluss nicht verpassen. Viele Menschen pendeln nach Bonn. Um den Individualverkehr in der Bundesstadt zu verringern, muss man diese Tatsache bedenken. Nahverkehrsströme halten sich nicht an Stadtgrenzen. Wirksam kann ein fahrscheinloser Nahverkehr nur im regionalen Zusammenhang werden. Als Modellregion haben wir nun eine konkrete Chance, eine neue und zukunftsfähige Finanzierung des Nahverkehrs in der Region Bonn/Rhein-Sieg zu realisieren“, so der Juso-Kreisvorsitzende Mario Dahm.

Grundsätzlich begrüßen die Jusos Rhein-Sieg die Überlegungen der Bundesregierung zu einem fahrscheinfreien Nahverkehr. „Wir fordern seit vielen Jahren ein Ticket für alle einzuführen, damit alle Menschen unabhängig vom eigenen Geldbeutel den klimafreundlichen Nahverkehr nutzen können. Das ist nicht nur das wirksamste Mittel gegen Schadstoffbelastung, sondern auch gegen Staus“, erklärt Hanna Nora Meyer, Kreisgeschäftsführerin der Jusos. Gleichzeitig warnen die Jusos davor, einen kostenlosen Nahverkehr nur als Mittel gegen Stickoxidbelastung in Großstädten zu sehen. Es darf nicht dazu kommen, dass man in Metropolen kostenlos rund um die Uhr mobil ist und in ländlichen Regionen teuer für wenige Busverbindungen zahlen muss.

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