Demonstrationszug durch Siegburg zum Europaplatz
Wir lehnen die Atomkraft ab und fordern dazu auf, an dem gültigen Atomausstieg festzuhalten. Wir freuen uns über jede Unterstützung.

+++ACHTUNG: Änderung des Treffpunkts!+++++
Die Lobbyismus-Regierung Merkel hat die Entscheidung der Energiekonzerne offiziell bestätigt: Frischer Wind für alte Atom-Meiler. Damit steht fest, dass Schwarz-Gelb die Atomkraftwerke 10-15 Jahre länger laufen lassen möchte, ohne die Beteiligung des Bundesrates an der Entscheidung. Merkel preist die Verlängerung als „Revolution in der Energieversorgung“, wir sagen: Die Entscheidung ist eine Kontra-Revolution gegen die von Rot-Grün eingeleitete Energiewende.

Der Lobbyismus hat gesiegt! Merkels „Energierevolution“ ist ein beschämender Kniefall vor der Atomlobby. Deutschland wird nicht regiert, es wird verscherbelt an die Interessen Dritter. Schwarz-Gelb verschafft dem Energie-Oligopol eine strahlende Zukunft und macht dabei die Politik an den Interessen der Bevölkerung vorbei. Sogar Uralt-Meiler bleiben am Netz, es gibt keine neuen Sicherheitsaußagen und die Brennelementesteuer nur bis 2016. Die neuen milliardenschweren Gewinne werden nicht mal zur Hälfte an den Staat abgeführt werden müssen. Die Regierung hat vier neue Minister: RWE, Vattenfall, Eon und EnBW. Jetzt heißt es: WIDERSTAND LEISTEN!

Allerorts wird zu Protestaktionen und zu einem „heißen Herbst“ aufgerufen. Auch im Rhein-Sieg-Kreis wollen die Jusos deutlich machen, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen die Atomkraft und gegen Laufzeitverlängerungen ist.

Am 18. September organisieren die Jusos Rhein-Sieg eine Anti-Atom-Demo in Siegburg. Geplant ist ein Demonstrationszug durch die Siegburger Innenstadt zum Europaplatz. Wir treffen uns um 11 Uhr am S-Carrè (in der Nähe des Bahnhofs). Bringt Dinge zum Krachmachen mit! Gebt euch einen Ruck und erscheint zahlreich, denn:

Die Atomlobby hat zwar das Geld, die Regierung Merkel die Macht, aber wir haben die besseren Argumente!

Hier die wichtigsten Argumente gegen die Atomkraft:

  • Die deutschen Atomkraftwerke werden immer älter und somit auch störanfälliger. Ein technischer oder menschlicher Fehler hätte verheerende Folgen für Menschen, Land und Volkswirtschaft. Je länger die Atomkraftwerke laufen, desto länger bleibt das Risiko erhalten und steigt sogar noch mit dem Alter der Anlagen. Außerdem sind die deutschen Atomkraftwerke nicht gegen mögliche terroristische Anschläge (z.B. ßugzeugabstürze) gesichert.
  • Bis heute gibt es weltweit kein geeignetes Endlager für Atommüll. Die deutschen Lagerstätten erweisen sich schon nach einigen Jahren als untauglich. Eine Laufzeitverlängerung würde zu noch mehr radioaktivbelasteten Müll führen. Man muss davon ausgehen, dass nie ein Endlager gefunden werden kann, wenn man die Halbwertzeit von Uran und anderen radioaktiven Stoffen bedenkt. ‹ber einen solch langen Zeitraum kann niemand ein Endlager als sicher erklären. Es ist auch mit der Generationengerechtigkeit nicht vereinbar, die Atomkraftwerke noch länger am Netz zu lassen. Der Atom-Müll, der Rückbau der Kraftwerke, die Endlagersuche, alles wird den nächsten Generationen aufgebürdet.
  • Auch Uran ist ein begrenzter Rohstoff, der teuer importiert werden muss. Er wird vielfach unter unmenschlichen Bedingungen abgebaut. Studien warnen außerdem schon vor gesundheitlichen Schäden durch Wohnortnähe zu Atomkraftwerken. So sollen Kinder, die in der Nähe eines Atomkraftwerkes wohnen, häufiger an Leukämie erkranken.
  • Atomkraft ist keine ökologische Energie! Der Bau und Rückbau von Kraftwerken und vor allem der Uranabbau und die Urananreicherung verursachen hohe Emissionen klimaschädlicher Gase. Außerdem behindert eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke den Ausbau erneuerbarer Energien, weil mittelfristig kein Investitionsanreiz geschaffen wird.
  • Atomenergie ist nur für die Konzerne günstig. Die Strompreise macht das Strom-Oligopol unter sich aus. Die hochsubventionierte Atomenergie aus abgeschriebenen Atomkraftwerken spült Milliardengewinne in die Kassen der Energiekonzerne, macht aber den Strompreis nicht günstiger. Eine Laufzeitverlängerung würde die Oligopol-Stellung weiter zementieren, statt viele kleine, regionalere Anbieter in einen Wettbewerb treten zu lassen. Die Wettbewerbsverzerrung wird sehenden Auges weitergeführt. Der deutsche Städtetag erwägt eine Klage auf Schadensersatz, weil die Laufzeitverlängerung für die Stadtwerke massive Verluste bedeutet. Die Wirtschaftlichkeit der Investitionen in ÷ko-Strom ist gefährdet. Die Bundesregierung zerstört die Planungssicherheit der zahlreichen kleinen Energieanbieter.
  • Atomenergie verursacht enorme Folgekosten für die Gesamtgesellschaft. Der Staat zahlt für Atomaufsicht, Endlagersuche, Castortransporte etc. Die Kosten eines möglichen GAUs müsste auch der Staat zahlen. Müssten Konzerne ihre Atomkraftwerke angemessen versichern, wären sie völlig unrentabel. Die Gewinne werden privatisiert, die Risiken und deren Kosten kollektiviert.

Auch ohne die Atomenergie gehen in Deutschland die Lichter nicht aus. Dieses Bild zeichnen die Energiekonzerne und die Atomlobby aus betriebswirtschaftlichem Kalkül. Das Bundesumweltministerium geht mittlerweile von ca. 40% der erneuerbaren Energien bei der Stromgewinnung bis 2020 aus. Mit weiteren Einsparungsmaßnahmen und dem Einsatz hocheffizienter Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung ist die Energieversorgung gesichert. Geld wäre vorhanden, wenn es nicht die Atomkraft subventionieren würde. Jetzt muss auch der politische Wille aufgebracht werden!

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